Quartalszahlen –
Von Himmelhochjauchzend bis
zu Tode betrübt
In jedem Unternehmen, das so existiert gibt es Übersichten, meist in Form von Tabellen. Sie zeigen den Anschluss vom Monat, Quartal, Halbjahr etc. Die schwarze Zahl unter dem Strich wird sehnlichst herbei gewünscht. Ist das Ergebnis positiv knallen die Korken, ist es negativ rollen auch schon mal Köpfe. Gelegentlich kann man auch mit einer weißen “0” leben. Ein Unternehmen ist das hier sicher nicht, trotzdem zieht man in regelmäßigen Abständen Bilanz.
Ganz so weit soll es hier im Blog natürlich nicht gehen und wenn ein Kopf rollt, dann ist es nur meiner. Ich möchte euch trotzdem die Zahlen des letzten Vierteljahres präsentieren. Ich werde euch aber keine Tabellen um die Ohren knallen. Lediglich eine grobe Bilanz ziehen bzw. die beiden wichtigsten Zahlen der letzten Monate analysieren. Allerdings hat dies nur den Hintergrund, dass die beiden wichtigsten Daten aufeinanderfolgen sind und sich sogar gleichen.
Speziell soll es hier und die 13 und die 14 gehen. Warum gerade diese beiden Zahlen? Das beantworte ich euch selbstverständlich gern.
Die 13 steht hier sinnbildlich für die schwarze Zahl unter dem Strich. Der Sekt wurde quasi geköpft und einer fantastischen Saison hätte, fast, nichts im Weg gestanden.
Die 14 steht für eine knallrote Zahl, mit viel Auslegungssache kann man im zweiten Nachrechnen auch eine “0” daraus machen. Prinzipiell würde jetzt ein Kopf rollen oder man könnte den Kopf in den Sand stecken. Aber das wäre auch nicht der Sache Lösung gewesen.
Wir schreiben den 13. Januar. Eigentlich steht diese Nummer für Verderben und Unglück. An diesem Tag jedoch für Glück und Freude. Zu diesem Datum wurde endlich meine langersehnte Leistungsdiagnostik durchgeführt. Nach zwei erfolglosen Anläufen (Krankheit der Ärztin) freute ich mich wie ein kleines Kind auf diesen Tag. Zum Zeitpunkt plagte mich allerdings schon irgendwas im Knie. Dies trübte meine Freude nur bedingt. Ich kann auch so viel vorwegnehmen, es hinderte mich bei Test nicht, auch spürte ich keine Regung im Knie. Ich strampelte mir die Lunge aus dem Leib, ließ mein Herz untersuchen und atme alles aus mir raus was ging. In einem abschließenden Gespräch wurde mir bescheinigt, dass ich topfit bin war und ich keinerlei Bedenken haben muss weiterhin zu Laufen und es auch nichts dagegen sprechen würde, wenn ich die Strecken ausbauen möchte. Über 2 Monate später kam die ganze Auswertung noch schwarz auf weiß. Ein Tag, der keinen Anlass mehr zu Freude bot. Da sah die Welt schon anders aus. Von topfit konnte da keine Rede mehr sein…
14. Januar – einen Tag nach der frohen Kunde. Immer noch berauscht vom Vortag schnürte ich die Schuhe. Eine kleine Runde sollte es werden 3 km, maximal 4. Irgendwas war ja noch mit dem Knie. Nur nicht übertreiben. Schon wieder auf dem Heimweg knapp 2,5 km im Schneckentempo waren geschafft, gab es einen stechenden Schmerz in der rechten Achillessehne. Es war mir sofort klar. Diese Art von Schmerz kannte ich. Zur etwa gleichen Zeit ein Jahr zuvor, hatte mich derselbe heimgesucht und für 3 Monate außer Gefecht gesetzt. Scherben, Trümmer, Ende.
Wir spulen kurz vor. 14. März. Mittlerweile bin ich wegen dem Knie beim Arzt gewesen. Es wurde zwar besser, aber nicht zufriedenstellend. Bei der ersten Untersuchung wurde nichts gefunden, also rein ins MRT. Und an diesem Tag im März sollte die Auswertung sein. Ich zitiere meinen Doc: “Wie sie sehen, sehen sie nichts. Eventuell ein bissel was am Knorpel, aber das ist zu vernachlässigen.” Tja, da steh’ ich nun ich armer Tor…
Wir pressen wieder den Vorspulknopf. 13. April, nicht mehr im ersten Quartal, aber heute wollen wir mal nicht kleinlich sein. Seit einem Monat versuche ich es wieder mit “Laufen”, den Namen hat es aber nicht verdient.
Man kann es so zusammenfassen:
Je länger ich laufe, umso länger muss ich pausieren.
Wir schreiben heute Tag 8 nachdem ich das letzte mal gelaufen bin. 8 km waren es. Man kann also sagen, ich muss für jeden Kilometer den ich auf der Piste zurücklege einen Tag pausieren. Ich spüre die Sehne, ich spüre das Knie. Lange nicht mehr in diesem Ausmaß wie noch vor einiger Zeit, aber es rumort.
Mein Körper mahnt mich zur Vorsicht. Mein Körper mahnt mich zum langsam machen. Für mich gestaltet sich das schwierig. Ich bin äußerst hibbelig und neige dazu wieder “Vollgas” geben zu wollen. Gerade jetzt, Sonne, Frühling, das Wetter schreit förmlich danach Laufen zu gehen. Überall Bilder fröhlicher Läufer. Ich sehe diese Bilder mit einem weinenden und lachenden Auge. Ich freue für jeden. Freue mich, wenn sie erfolgreiche Wettkämpfe* laufen. Gleichzeitig trübt es aber meine Stimmung ungemein.
*Gedankensprung
Was für ein Zufall das ich hier von Wettkämpfen schreibe. 2 hätten es schon sein sollen in diesem jungen Jahr. Den Dresdner Citylauf hatte ich abgesagt, auf Grund von Krankheit in der Familie. Gemeldet war ich auf 10 km, gelaufen wäre ich diese nicht. Ich hätte auf 5 umgemeldet. Schwamm drüber – Family first. Geplant war er als Vorbereitungswettkampf auf den Leipzig Marathon.
Der ist nächste Woche. Es sollte das erste Highlight werden in 2016. Der erste Marathon in diesem Jahr. Wenn überhaupt, hätte ich hier auf maximal 10 km umgemeldet. Ich werde aber gar nicht an den Start gehen. Ich mache mir stattdessen ein schönes Wochenende an der See. Es sind die einzigen Tage die ich mit meiner Frau in trauter Zweisamkeit verbringen kann. Dafür lasse ich die paar Kilometer gern sausen. Meinen Startplatz habe ich verschenkt. An jemanden der die Kilometer auch laufen und geniessen kann.
Dieses Jahr beginnt noch schlechter als das letzte. Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf, werde an mir arbeiten und noch mehr auf meinen Körper hören. Ich komme wieder – sicher.
Wir schreiben den 13. April. Vielleicht ein Glückstag.
Den oberen Teil nehme ich einfach mal zur Kenntnis, aber richtig genau hab ich eigentlich nur den Satz gelesen, dass der 13.4. ein Glückstag ist. Also dann Glückwunsch zum Glückstag … die sind selten und jeder von uns sollte so einen haben.
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Danke für’s zur Kenntnis nehmen. 😉 Deiner wird der 20. werden… 🙂
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Wenn in der Achillessehne was im Argen ist – unbedingt pausieren und ab zum Orthopäden. Dehnen, kühlen etc… Der Doc hat dann wahrscheinlich ein paar Empfehlungen für dich. Ich durfte nach schmerzfreiheit wieder ganz lansgam anfangen. Langsam heißt: 3-4 km. Dann behutsam gesteigert. Meine Laufpause dauerte allerdings knapp 6 Monate.
Viel Glück und gute Besserung
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Ist leider nicht das erste mal das mich da was plagt. Ich kann also aus meinen Erfahrungen schöpfen 🙂 Danke für deine Glückwünsche. Alles wird gut 🙂
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Gib nicht auf, auch wenn es alles gerade absolut nicht rosig aussieht. Paussiere vielleicht mal etwas länger, gib dem Körper die Zeit zum Regenerieren. Wenn gar nichts gefunden werden kann, sollte es eigentlich auch nichts schlimmes sein und ich hoffe, dass du nach dem schlechten Start ins Jahr 2016 spätestens in der zweiten Jahreshälfte dafür entschädigt wirst.
Gute Besserung und Glück auf
Frederic
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Danke dir. 🙂 Ich versuche aus der Sache etwas positives zu gewinnen. So habe ich wieder etwas mehr Zeit für den Kraftsport. Meine Frau freut es 😀 😀 😀 Ich komme wieder. Auf jeden Fall und irgendwann laufen auch wir eine Runde zusammen 🙂
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Ohjemine. Viel schlimmer kann es bei dir auch nicht kommen. Hast du mal die Schuhe gewechselt. Hast du bestimmt ne? Becken ansehen lassen?
Verletzungen/Krankenheiten sind doof. Lass uns mal ne Runde mitleiden zusammen feiern. 😦
Positiv gesehen kannst du jetzt noch mehr verrückte Legostorys bauen… *duck*
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Eigentlich kann ich alles auschliessen. Beckenschiefstand ahbe ich ein wenig, aber das fällt nicht ins Gewicht. Ansonsten versuche ich natürlich Verletzungen so gut es geht vorzubeugen. Aber im Körper steckt man halt nicht drin 🙂
Ich gehe dann mal Lego suchen 😛
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