“Was für den Jäger das Geweih an der Wand, ist für den Läufer die Medaille in der Hand”
Ich starte hier direkt mal mit einem Seelenstriptease. Kommt ja immer gut und bringt Quote.
Ich bin ein “Laufsouvenirmessi”.
Neben der Medaille, liegen noch Urkunden, Startnummern, Shirts und diverse Give-Aways aus den Starterbeuteln fein säuberlich in einem Regal, sortiert nach Wettkämpfen…. streiche sortiert.
Es ist jetzt nicht so das ich da jeden Tag davor stehe und mir denke “Mensch, was bist du für ein toller Hecht”, auch ist meine Wettkampfkarriere noch nicht so fortgeschritten, dass ich langsam über einen Anbau nachdenken muss. Aber gelegentlich schiele ich im Vorbeigehen darauf und rufe mir schöne Erinnerungen zurück.
Wahrscheinlich liegt es immer noch in der Natur des Menschen, als Jäger und Sammler, alles zu horten was einem in die Finger kommt. Vor vielen Monden sind wir Mammuts hinterher gehetzt und haben als Trophäe deren Stoßzähne und Pelz getragen. Jetzt jagen wir Bestzeiten und hängen uns dieses runde Edelmetall um den Hals.
Einigen wird da sicher ein besonderer Platz eingeräumt. Sie erinnern uns an den ersten Wettkampf, den ersten Lauf über eine bestimmte Strecke, die neue PB.
Viele Erinnerungen und Momente lassen sich allerdings nicht in ein Regal stecken und schon gar nicht um den Hals hängen. Sie sind in unserem Kopf verankert. Sei es der besondere Augenblick, wenn wir eine geliebte Person am Streckenrand entdecken. Der Zieleinlauf beim ersten Marathon. Ein ruhiger Lauf am Morgen, mit dem perfekten Sonnenaufgang. Das Runner’s High das uns alles vergessen lässt… Nur eine kleine Zusammenfassung von unzähligen, wundervollen Momenten aus denen wir Kraft schöpfen.
Meine schönste Erinnerung ist noch gar nicht so lange her. Es sind die Rufe und Freude meiner Frau beim Berlin Marathon. Dieser Gesichtsausdruck, diese paar Sekunden lassen sich mit keiner Medaille, keiner Urkunde und keiner Bestzeit ersetzen. Sie sind im Regal in meinem Kopf.
Welche Erinnerungen oder Erinnerungsstücke sind euch besonders ans Herz gewachsen? Zeit für einen Seelenstriptease 😉
[…] ein paar Tagen habe ich in diesem Beitrag gefragt wie und wo ihr eure Erinnerungen aufbewahrt. Schrank, Regal, Kopf. Und alle Antworten […]
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Ich sammele nur Startnummern… eines Tages will ich mal eine Wand davon machen…. Und ich sammele die Urkunden vom Fliegerhorstlauf (2x teilgenommen), weil ich einfach es genial finde in einer Kaserne Mittwoch-mittags – wo echt nur Lehrer, Soldaten und Hausfrauen und Rentner mal schnell einen 10km Wettkampf laufen können … Wenn möglich würde ich da wieder gerne laufen – kollidiert leider immer mit dem Königsforst-Halbmarathon, wo ich auch schon 2x dabei war *gg*
Die schönste Erinnerung ist mein erstes Mal… Jepp… im August 2011 das erste mal in freier Wildbahn gelaufen, beschloss nach einem gemeinsamen Trainingslauf mein Sergeant, mich für den Siebengebirgs-HM anzumelden im Dezember. es sind ja nur 311 Höhenmeter zu überwinden gewesen. Und dann stand ich da am 11.12.2011 am Start… es war kalt und sonnig… Und alle schüttelten nur den Kopf als sie meine Antwort hörten auf die Frage: Der wievielte HM ist das für dich – und ich ehrlich sagte: DER ERSTE!
Der einzige Wettkampf wo ich ein Shirt kaufte…
Der erste, wo ich spürte, was ich alles kann…
Der, der alles änderte, denn 4 Tage später rauchte ich meine letzte Zigarette…
Ein zweiter Seelenstriptease? ca 500m vor dem Ziel beim ersten und einzigen Marathon standen meine beiden Freundinnen. Eine davon lief vor mir den HM. Ich sah sie und musste fast heulen… gleichzeitig zeigte sich der Kölner Dom auf der rechten Seite. Und ich rief nur: Da ist er… da ist er… der fucking Dom und gleich habe ich es geschafft und mir rannten die Tränen runter….
Ich glaube für mich selbst, dass keine PBZ das Gefühl vom „ersten Mal“ weg machen können… Dieses: Ich kann es… ich kann alles wenn ich will. Dieses „Superman“-Gefühl wie ich es immer nenne… (oder Super-Woman in meinem Fall *gg*)
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Danke für deinen Seelenstriptease 😉 es sind diese besonderen Momente die uns ewig in Erinnerung bleiben.
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